Für unsere Kinder – und auch für uns selbst

Seit fast 2 Jahren sind wir unterwegs, um das Leben in Österreich etwas erträglicher zu gestalten und es ist Zeit eine harte Position einzunehmen.

Feinstaub ist für alle Menschen hochgiftig, aber das Bewusstsein dafür scheint in der Bevölkerung noch nicht wirklich zu existieren. Man nimmt es als etwas wahr, das maximal ein wenig stört. Nicht aber als etwas, das einen schwer krank macht.

Wenn man hört, dass Feinstaub Lungenkrebs verursacht, dann klingt das zwar schockierend, solange man davon allerdings nicht selbst betroffen ist, verdrängt man das recht schnell wieder. Von all den anderen Leiden hört man, aber nichts in unseren Massenmedien.

Nehmen wir den Herzinfarkt. Er ist der größte Killer der Welt – an keinem anderen Leiden sterben mehr Menschen. Herzinfarkt wird als Resultat ungesunder Lebensweise dargestellt und diese Darstellung ist nicht vollkommen falsch. Nur vergisst man dazu zu sagen, dass Feinstaub das Herzinfarktrisiko raketenartig in die Höhe schießen lässt. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass vor allem Ballungsräume mit hohen Feinstaubwerten eine deutlich kränkere und schneller sterbende Bevölkerung aufweisen. Der Zusammenhang liegt auf der Hand.

Aber zusätzlich gibt es auch an feinstaubstarken Tagen besonders viele Tote. Warum ist das so?

Nanofeinstaub (die neuen sogenannten supersauberen Dieselmotoren produzieren mehr davon als jeder Motor zuvor) dringt direkt durch die Lungenbläschen in den Blutstrom ein. Dort bindet er das Blutplasma (die Flüssigkeit in der die Blutkörperchen schwimmen) und verdickt so das Blut. Dabei bilden sich Thromben (Klumpen im Blut) die dann Gefäße verstopfen. Wenn das Herz oder die Lunge oder auch das Gehirn betroffen sind, wird es lebensgefährlich. Studien haben gezeigt, dass es weniger als zwei Stunden nach Einatmen gebraucht hat um die Thromben zu bilden.

Und Sie können sich auch in Innenräumen davor nicht schützen. Ultrafeinstaub ist unter 70 Nanometer Partikelgröße ein Aerosol und somit Bestandteil der Luft. Diese Partikel sind auch nur sehr schwer zu filtern. Messungen haben ergeben, dass die Feinstaubkonzentration in Ballungsräumen innen genauso hoch wie außen ist. Sie können die Fenster also ruhig auch neben einer stark befahrenen Straße aufmachen. Das Einzige, was Sie vielleicht ein wenig dämpfen, ist der Lärm.

Diese ultrakleinen Nanopartikel reisen auch sehr weit. Da sie ein Gas und nicht mehr ein traditioneller Feststoff sind, sinken sie auch kaum mehr ab. Damit verteilen sie sich rund um den Globus.

Bleiben wir bei uns.

Besonders gefährdet sind vor allem Kinder und Jugendliche. Ihre Körper sind in der Wachstumsphase richtige Staubsauger für diese Partikel die sie dann in ihrem Gewebe einlagern. Sobald die Nanopartikel einmal in Zellen gespeichert sind, sind sie nur sehr schwer wieder loszuwerden. Das geht nur über eine Ausleitung, was sehr mühsam und alles andere als angenehm ist.

Wir erleben eine noch nie dagewesene Welle tiefgreifender Entwicklungsstörungen bei Kindern wie Autismus, ADHS oder Lerndefizite in einem Ausmaß wie es sie noch nie gegeben hat. Dr. Kanner, der Arzt der den Autismus die moderne Definition gegeben hat, meinte noch in seinem ganzen Leben nicht mehr als 30 Autisten getroffen zu haben. Das war in den dreißiger Jahren.

Autismus-Ärzte und Therapeuten machen diese Zahl heute fast im Monat. Sicher wird heute überdiagnostiziert. Aber um über 10.000%?

Wir haben auch einen astronomischen Anstieg an allen Arten der Persönlichkeitsstörung. Forscher haben den Zusammenhang zwischen Geistesstörungen und Krankheiten bis hin zur Demenz in meterdicken Studien klar erwiesen. Bei Versuchen der Universität Freiburg wurden die Nanopartikel 2 Stunden nach Einatmen an den Neuronen festgestellt wie sie Synapsen auflösen. Nanopartikel machen also definitiv dumm, und das nicht im übertragenen Sinne des Wortes.

Die WHO ging 2012 soweit die Abgase aus der Dieselverbrennung auf die selbe Stufe mit Asbest, Arsen und Senfgas zu stellen. Jeder Atemzug kostet Sie Hirn und Leben – Atmen ist lebensgefährlich geworden. Und statt mit den neuen Emissionsrichtlinien Licht am Ende des Tunnels zu sehen, wird es offenbar immer schlimmer.

Bei Feinstaub gibt es keine Toleranzgrenzen. Egal welche Menge, Feinstaub wird unseren Organismus schädigen. Das ist nicht wie bei CO2, das normaler Bestandteil der Atmosphäre ist. CO2 schädigt den Menschen nicht direkt. Er atmet es ein und aus, ohne Probleme. Und Pflanzen bauen es aus der Atmosphäre wieder ab. Und doch haben wir so viel Angst davor.

Feinstaub ist sehr viel schlimmer. Es gibt keine natürlichen Nanopartikel, also konnte der Körper nie lernen damit umzugehen. Und er ist in jeder Konzentration giftig und wird auch nicht abgebaut. Wir müssen ihn vermeiden.

Zuerst brauchen die Kinder, die Alten und die Kranken Schutz. Daher unsere Vorschläge und da ich aus Wien komme, mache ich daraus gleich Forderungen an die Wiener Politik.

  • Keine Dieselfahrzeuge vor Schulen, Kindergärten, Kindertagesheimen, Spielplätzen und Krankenhäusern im Umkreis von 100 m ab Außengrenze des jeweiligen Etablissements oder Orts.
  • Die Stadt Wien etabliert eine Karte mit all diesen Einrichtungen und den entsprechenden Exklusionszonen und stellt diese online.
  • Errichtung von Warnschildern ab wo man mit Dieselfahrzeugen nicht mehr fahren darf;
  • das gilt für alle Dieselfahrzeuge, auch EURO 6, weil jene die größten Nanopartikel-Schleudern sind.
  • Verpflichtung zum schrittweisen Ausstieg aus Diesel im öffentlichen Verkehr mit einem klaren Stufenplan und einem verpflichtenden Zeitpunkt ab wann der Vollausstieg erreicht sein muss.
  • Neue Messvorrichtungen für speziell Nanofeinstaub an zumindest 20 neuralgischen Punkten in Wien mit sofortiger Veröffentlichung der Ergebnisse auf einer eigens einzurichtenden Website.
  • Warnsystem bei Überschreiten der Grenzwerte mit Nachrichtensendungen zu denen sich alle Sender verpflichten müssen (Gesetzesänderung dahingehend).
  • Mindestmessgröße für Nanopartikel soll 0,001 Mikrometer sein.
  • Neu zu etablierende Grenzwerte für Nanofeinstaub (das gilt für Fahrzeuge außerhalb der Schutzzonen in denen Dieselfahrzeuge noch fahren dürfen, Dieselfahrzeuge können niemals Nanofeinstaubfrei betrieben werden – das Ziel muss daher der vollständige Ausstieg aus Diesel sein, aber uns ist klar, dass dies nur schrittweise möglich sein wird).
  • Plakette für alle Gas- und Elektrofahrzeuge die keinen Feinstaub produzieren (alle anderen dürfen nicht in die Schutzzonen).
  • Strafkataloge für alle Fahrzeuge die in die Zonen einfahren mit Fahrzeugstilllegungen und Geldstrafen (bei LKWs ist elektronische Überwachung durch GPS zu überlegen).
  • Partikel Steuer von 60 Cent pro Liter Diesel und 40 Cent pro Liter Benzin beim Treibstoffverbrauch zusätzlich zu dem was heute kassiert wird. Verpflichtung, dass feinstaubarme Treibstoffe keine solche Steuer zahlen müssen.
  • Zweckbindung der Partikel Steuer für die Umsetzung der oben genannten Maßnahmen sowie fürs Gesundheitsbudget.

Starker Tobak? Sicherlich – aber es ist auch unser Leben, das davon abhängt. Und vergessen wir nicht – mit Erdgas oder noch besser Biogas haben wir eine Alternative die – schon jetzt billiger als Diesel – funktioniert.

Die Wirtschaft bräuchte sich also nur umzustellen. Auf lange Sicht spart das Geld und rettet ihr Konsumenten, denn Wahnsinnige und Tote sind keine guten Klienten. Und Wähler auch nicht.

Für unsere Kinder – und auch für uns selbst
Tagged on:                     

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.