Warum die Regierung auf Wasserstoff setzt

und die OMV auch!

Oje, schon wieder ein Artikel über die OMV. Aber wenn ich am Puls des Geschehens bleiben will muss ich wohl.

Noch nie waren die Zeitungen so voller Werbung für Wasserstoff als Treibstoff und auch die Regierung ist voll des Lobes. Man tut etwas für die Umwelt. Das ist toll – auf den ersten Blick zumindest.

Auf den zweiten Blick wird man schon ein wenig misstrauischer. Dann sieht man nämlich wie unreif Wasserstoff als Antriebstechnologie heute noch ist, und dass es bis zur breiten Anwendung noch einen Haufen Probleme zu lösen gilt.

Nicht zuletzt das Preisproblem. Wasserstoff kommt in der Natur nicht vor und ist deswegen kein Primärenergieträger. Das heißt, dass er so wie Strom, aus anderen Energieträgern gemacht werden muss, was in vielen Fällen die Umweltschutzthematik empfindlich stört.

Zu den Problemen mit Wasserstoff als Treibstoff habe ich mich in einem anderen Artikel schon geäußert.

Warum aber setzt die Regierung, sowie die größte Energiefirma des Landes, auf etwas, das so Problem-behaftet ist, wo es doch bessere Lösungen gibt.

Nun wird keiner behaupten wollen, dass die Regierung oder die großen Firmen in Österreich irgendetwas ändern wollen. Sie haben sich dieses System, so wie es ist, seit Jahrzehnten gemütlich eingerichtet und haben nicht die geringste Lust hier irgendetwas zu ändern.

Im Falle der OMV lebt ein Konzern prächtig von Autofahrern die keine andere Wahl haben als Produkte aus der Ölraffinierung zu kaufen, wenn sie sich weiterbewegen wollen. Die Schwechat Raffinerie der OMV ist bereits uralt (mehr als 50 Jahre) und eigentlich eine Industrieruine – jedes Atomkraftwerk wäre längst abgeschaltet worden, aber da steht sie nun, die Raffinerie in Schwechat und kostet nur noch sehr wenig Geld für den Betrieb. Die Anlage ist seit Jahren abgeschrieben und trägt daher keine Finanzierungskosten mehr.

Das bedeutet aber auch tolle Margen für die OMV und die will sie sich nicht sauer machen. Wenn sie jetzt eine wahre Alternative wie LNG/CNG ernsthaft entwickeln würde, dann würde sie sich die Gans, die goldene Eier legt, langsam entwerten. Wer will das schon?

Auf der anderen Seite ist es heute schwer sich dem Umweltschutzgedanken zu entziehen. Zumindest muss es so aussehen, als ob etwas gemacht würde. Eine Technologie die noch gewaltige Kinderkrankheiten hat und keine Chance bietet, dass sich in den nächsten 10 bis 15 Jahren irgendetwas nennenswertes tut, bietet da eine perfekte Chance als Umweltschützer gesehen zu werden,  während man in Wahrheit genau gar nichts tut. Weil man auch gar nichts tun will sondern von der etablierten Situation sehr gut lebt. Grüner Schein mit miesem Schleim sozusagen.

Den Grünen passt das sicher auch gut in den Kram, denn auch sie wollen ihr Paradethema, die saubere Umwelt, nicht verlieren. Stellt Euch vor, alle würden vollkommen emissionsfrei leben und es gäbe keine Umweltverschmutzung mehr. Wer braucht dann die Grünen? Nein, solange man an Zukunftstechnologien herumwerkelt, ohne jemals etwas zu bewirken, solange kann man sich auch als Umweltschützer präsentieren, ohne es aber zu sein. Auch dazu einen anderen Artikel.

Und die Regierung – na die wird sich hüten irgendetwas zu tun. Durch Wasserstoff lässt sich alles bis zum Sankt-Nimmerleinstag aufschieben und das ist es genau was sie wollen. Nur nichts verändern, nur nichts tun. Hauptsache alles bleibt beim Alten. Ob sich die Menschen das dann leisten können oder nicht, ob die Menschen durch Feinstaub sehr krank werden oder daran sterben, ob etwas getan wird um diesem Planeten oder zumindest Österreich zukunftsfit zu machen, muss nicht interessieren.

Mit Wasserstoff haben alle ihr perfektes Feigenblatt, um der Bevölkerung etwas vorzuflunkern. Und die OMV kann bei ihren schlechten, alten Gewohnheiten bleiben.

Hinter mir die Sintflut – ist es nicht so? Nur, wer zahlt dabei wieder drauf?

Warum die Regierung auf Wasserstoff setzt
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