Wer darf Autofahren

Sehr geehrte Damen und Herren,

Fast 3/4tel aller Menschen in Österreich nutzen täglich ein Auto. Die meisten davon haben kaum eine andere Wahl, weil sie entweder keine oder nur ungenügende Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel haben bzw. weil ihnen berufliche oder persönliche Erfordernisse keine andere Wahl lassen. Die meisten dieser Leute gehören nicht zur oberen Einkommensschicht, weil sie nicht in den Städten leben und keine guten Alternativen zum Auto haben. Für den Durchschnittsmenschen ist also das Auto eine wichtige und notwendige, aber auch sehr kostspielige Anschaffung. Zusätzlich dazu, müssen viele dieser Arbeitnehmer täglich lange und schlecht planbare Strecken bewältigen.

Elektro- und Wasserstoff-Fahrzeuge sind aber trotz hoher Förderungen noch sehr teuer und erfüllen auch meistens diese „normalen Anforderungen“ für den täglichen Arbeitsbetrieb nicht. Teuer und unverlässlich ist für die meisten Durchschnittsverdiener einfach nicht drin!

Einerseits konzentrieren sich die Anstrengungen der meisten Politiker offensichtlich nur darauf Elektro- und Wasserstoffmobilität in Österreich zu forcieren. Trotz eines Füllhornes an Förderungen und anderer Vorteile machen diese Fahrzeuge in Österreich aber immer noch einen sehr geringen Anteil in der Mobilität aus – und das aus gutem Grund. Elektrofahrzeuge sind teure Spielzeuge der viel besser verdienenden Oberschicht. Und Wasserstoff bleibt ein sehr teurer Exot, der nur jenen vorbehalten ist, die für ihr Auto gar nicht selbst zahlen müssen. Für die Masse sind beide Alternativen unerschwinglich und unbrauchbar. Wenn allerdings die Mehrheit der Arbeitnehmer keine andere Option mehr hat, werden sich viele kein eigenes Auto mehr leisten können. Daraus resultiert, dass sich viele dieser Menschen neue Jobs suchen werden müssen, weil sie Autos brauchen, um zur Arbeit zu gelangen. Ein gewaltiger Einschnitt in deren Lebenssituation.

Andererseits wird man (welche Regierung auch immer Österreich lenkt) bei steigenden E-Auto Zahlen das Steuer-Förder System überdenken müssen – hier könnte man ausnahmsweise mal aus der Vergangenheit lernen und das Beispiel Norwegen betrachten, wo man inzwischen aus genau diesem Grund die Förderung für E-Mobilität deutlich reduziert hat. Der Faktor Auto trägt heutzutage nämlich erheblich zu den Steuereinnahmen bei. Elektro- und Wasserstoffautos weiterhin von vielen Abgaben zu befreien und dann auch noch Förderungen auszubezahlen, dürfte für Österreich ohne Steuererhöhungen bzw. ohne größere Einschnitte bei (anderen) Sozialleistungen, nicht finanzierbar sein. Also zahlt der Normalbürger bei dieser Art der Förderung doppelt drauf! Zusätzlich dazu führen sowohl die E-Mobilität als auch Wasserstoff auf vielen Wegen in die Sackgasse und stellen in Wahrheit nicht mal ein taugliches Mittel für die Lösung der angedachte Problematik dar.

Es gibt einen Ausweg, der aber von der österreichischen Politik geflissentlich ignoriert wird. In einer vom ADAC in Auftrag gegebenen und von Johanneum Research durchgeführten Studie kam das Erdgas-Auto noch vor E-Fahrzeugen und Wasserstoff als am klimafreundlichsten heraus. Diese Technologie ist seit Jahrzehnten ausgereift, der Treibstoff und die Fahrzeuge sind preiswert, sodass sich bei einem Umstieg nichts verteuert und das Einsatzprofil eines Erdgasfahrzeugs kommt dem eines Dieselfahrzeugs sehr nahe. Alle Vorteile des Diesels (nur ohne den Dreck) und das beste Klimaprofil von allen. Als Sahnehäubchen auf der Torte kann durch Biogas echte Klimaneutralität erreicht werden – und das bei einer vollkommen rot-weiß-roten Lieferkette. Für alle ein echter Gewinn – außer natürlich für Importeure von Elektro Fahrzeugen und die Ausstatter von Ladesäulen.

Aber die Politik stellt sich blind, stumm und taub. Wieder einmal werden die Menschen in Österreich an der Nase herum geführt. Teure und unzulängliche Maßnahmen, die aber jahrelang ein Alibi hergeben, für ein möglicherweise rasch(er) lösbares Problem. Man braucht sich also nicht zu wundern, wenn es bei Wahlen oft große Überraschungen und einen Denkzettel gibt!

Mit freundlichen Grüßen

Rudolf Huber (President) & Norbert Schwarz (General Secretary)

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